Jeder von uns weiß, dass wir in einer Welt mit endlichen Ressourcen leben. Und trotzdem handeln Unternehmen wie auch Konsumenten oft nach dem Motto „„benutzen und dann wegschmeißen“.
Doch es braucht eine Lösung. Ein Umdenken. Eine völlig andere Herangehensweise.
Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist so konzipiert, dass bei der Produktion neuer Produkte kein Abfall oder Müll mehr anfällt. Es werden nur bereits vorhandene Ressourcen wieder und wieder verwendet. Ziel ist es, für Sekundärrohstoffe einen möglichst hohen Qualitätsstandard zu erreichen, um sie erneut recyceln zu können.
Ein wichtiger Aspekt für die nachhaltige Umsetzung des Kreislaufsystems ist die Vermeidung von Schadstoffen in den Produkten. Eine wachsende Zahl chemischer Stoffe werden bereits als umwelt- oder gesundheitsschädlich eingestuft.
Ein System zur textilen Kreislaufwirtschaft ist allerdings nur dann möglich, wenn es sich einen Weg durch Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bahnt. Häufig wird nachhaltiges Handeln noch mit Ineffizienz oder Verzicht in Verbindung gebracht. Doch gut durchdachte, innovative und preislich interessante Produkte aus zirkulären Kreisläufen können letztlich zum Erfolg des Paradigmenwechsels und damit auch zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen.
Zusammen mit industriellen Partnern arbeiten wir als Mitglied des Wear2Wear™-Konsortiums an dem Ziel, neue Textilien ausschließlich aus recyclingfähigen und sortenreinen Materialien herzustellen und diese in einen geschlossenen Textilkreislauf zu führen. Damit soll der textile Kreislauf für polyesterbasierte Bekleidung geschlossen werden.
Die Aufgabe von Carl Weiske ist unter anderem die Entwicklung einer Verfahrenstechnologie für das Upcycling der gesammelten und vorsortierten Textilien. Im Vordergrund steht dabei vor allem die Schadstoffreduktion und eine hochwertige Rohstoffwiederaufbereitung, um den Kreislauf im Anschluss erneut starten zu können.
Als Meilenstein des Wear2Wear™-Konsortiums zählt die Herstellung der rEvolution Hybrid Jacke, die aus Alttextilien und recycelten PET-Flaschen besteht. Am Ende ihrer Lifetime kann sie erneut zu hochwertigen Funktionstextilien recycelt werden.
Die Jacke wurde nach Design2Recycle-Prinzipien gefertigt. Durch den entsprechenden Materialeinsatz lässt sie sich komplett verwerten.
Gemeinsam arbeiten wir derzeit an innovativen Konzepten, um die logistische Abwicklung der gebrauchten Textilien zu ermöglichen.
Textile Kreisläufe sind neben der Bekleidungsindustrie auch in den Bereichen Automotive, Technik, Heimtextilien, Objektbereich & Co. denkbar.
Deshalb sind wir dabei ein Recyclingnetzwerk aufzubauen, um auch gebrauchte Textilien aus anderen Branchen zu hochwertigen Garnen zu recyceln. Unser Ziel ist auch hier: Kein Müll & keine Schadstoffe in die Umwelt.
Begonnen wird der Kreislauf mit unserem GREENCYCLE Garn, das aus post-consumer Textilien und PET-Flaschen besteht. Ein besonderer Schwerpunkt der Entwicklung ist das Design2Recycle Konzept. Die Herausforderung besteht darin, unterschiedliche Materialien, Ausrüstungen oder Materialmischungen so zu definieren, dass ein späteres Upcycling möglich ist. Hierfür suchen wir noch Interessenten, die mit Unterstützung von Bayern Innovativ diese Aufgabe angehen und an dem angedachten ZIM-Netzwerk (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) teilnehmen möchten.